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Pferde - Spiegel der Seele

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Ein Blick ins Klassenzimmer kann Bände über die Beziehungsqualität zwischen Schüler und Lehrer sprechen. Wenn die Jungen dem Lehrpersonal auf der Nase herumtanzen, läuft‘s gehörig schief. So erinnere ich jedenfalls die Schulzeit. Hierzu eine kleine Rückblende: Eine Vertretungseinheit mit einer älteren, weißhaarigen Lehrerin war angekündigt. Ihr eilte ein gewisser Ruf voraus, weswegen wir sie bereits vor ihrer Ankunft nicht sonderlich ernst nahmen. Als sie schließlich die Klasse betrat, und mit kleinen, festen Schritten und gesenktem Kopf zügig an die Tafel trat, um diese von links nach rechts und oben nach unten aufzufüllen, ohne überhaupt mit uns in Kontakt zu treten, wurde ihre Autorität schnell auf die Probe gestellt. Ihren Rücken trafen nunmehr viele, kleine Papierkügelchen, die wir durch leere Stifthülsen pusteten. Im Nu gehörte uns, wie dem 60er Jahre Filmliebling „Pepe, der Paukerschreck“, die Herrschaft über das Klassenzimmer. Im Augenblick des Reflektierens tut mir die alte Dame ganz schön Leid. Damals stoppten wir erst, als diese sich endlich beschwerte. Sie wetterte: „Ihr glaubt doch nicht etwa, dass ich das nicht merke?“, und drohte mit Strafarbeiten. Gut, wir waren in diesem Moment freche Schlingel. Aber zu unserer Verteidigung lässt sich anbringen, sie hatte sich anscheinend nie Gedanken darüber gemacht, wie sie auf uns Schüler wirkte. Denn ihre Körperhaltung und ihr ganzes Auftreten signalisierten „Wer ihr seid ist mir egal. Sprecht mich bloß nicht an.“ Insgeheim wollte sie bestimmt, dass wir brav mitschreiben. Doch wir waren ungnädig. Der Anreiz fehlte. Wie schaffen es respektable Persönlichkeiten zu ihrem Ansehen? Meist hilft es schon, wenn jemand seinen Willen glaubwürdig und respektvoll mit entschlossener Körper- und Geisteshaltung vermittelt. Dann wird stille Hoffnung für das Gegenüber Realität. Auf Anhieb gar nicht so leicht.

Quelle Text und mehr gibts hier:

https://blogs.faz.net/platzfuertiere/2017/02/21/das-pferd-als-spiegel-der-seele-272/



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